Mit dem ASUS ROG Ally hat ASUS in der ersten Jahreshälfte 2023 einen Konkurrenten zum Steamdeck auf den Markt gebracht. Nach dem Release gab es viel Begeisterung, aber auch einige Probleme. Dieser Beitrag soll kein ASUS ROG Ally vs. Steamdeck Vergleich darstellen. Dennoch werden ich im Verlauf immer wieder Vergleiche ziehen.
![Asus ROG Ally vs. Steamdeck](https://techtechphil.de/wp-content/uploads/2023/10/maxresdefault__2_-1024x576.jpg)
ASUS ROG Ally – Was kann der Handheld?
ASUS hat sich offenbar das Steamdeck von Valve genommen und sich angesehen, was man besser machen kann. Das ist in weiten Teilen gelungen, in anderen Teilen gescheitert.
Das Ally hat ein besseres Display. Mit dem 1080P Display und 144hz Wiederholungsrate ist das Ally dem Steamdeck deutlich voraus. Die 144hz sind allerdings nur Kosmetik. Außer in Indie-Titeln kommt diese Rate kaum bis garnicht zum Tragen, da das Ally keine FPS in der Größenordnung erreichen kann.
In der Größe unterscheiden sich das ROG Ally und Steamdeck nicht. Beide setzen ein 7 Zoll Display mit Touchscreen ein.
Bessere APU – Mit dem AMD Z1 Extreme hat ASUS im ROG Ally einen eigens für Handheld-Computer konzipierten AMD Prozessor eingesetzt. Zusammen mit den 16GB LRDDR5 Unified Memory der zwischen CPU und GPU geteilt wird ergibt sich ein Leistungsstarkes Gerät. Unterstützt wird das von der standardmäßigen 512GB M.2 SSD. Die APU hatte zum Start diverse Probleme – weniger weil es eine schlechte APU ist, als das Windows immer wieder die Treiber mittels Windows Update überschrieben hat. Später mehr dazu…
Kompaktes Design – Das ROG Ally ist deutlich kompakter und sieht auch so aus. Dennoch sind beide (ROG Ally und Steamdeck) ergonomisch exzellent konzipiert. Beim Transport ist es mit dem Ally etwas leichter.
Betriebssysteme – Gegenüber dem Steamdeck, was auf SteamOS (Linux) basiert, setzt man beim ROG Ally auf Windows 11. Mit Proton hat man bei Valve eine Übersetzungsschicht implementiert, sodass die Kompatibilität hier keine große Rolle spielt. Mit Windows 11 kommt man in eine Umgebung, in der man sich wohlfühlt. Man kennt sie vom Heimischen PC und weiß damit umzugehen. SteamOS kann für viele Neuland sein – jedoch spielt das keine Rolle, wenn man ohnehin nur Spielen möchte.
ROG Ally und Steamdeck als Desktopersatz – Mithilfe einer USB-C Dockingstation kann man beide Geräte mit Bildschirm, Maus und Tastatur verbinden und als Desktopersatz verwenden. Hier spielt das Ally seinen großen Vorteil aus – es ist Windows. Alles ist so, wie man es kennt.
Probleme des ASUS ROG Ally
Trotz den großen Stärken des Ally gibt es auch Kehrseiten, die ich hier nicht unerwähnt lassen will.
Betriebssystem und Treiber
![Windows 11 dient als Betriebssystem auf dem ROG Ally](https://techtechphil.de/wp-content/uploads/2023/10/Hero-Bloom-Logo-1024x576.png)
Eine der großen Schwächen war zu beginn tatsächlich Windows. Das Betriebssystem hat das Gerät so deutlich schlechter gemacht, als es eigentlich ist. Wegen ständiger Windows Updates, die Treiber überschrieben haben, bis zufällige Bluescreens war alles dabei.
Mittlerweile haben ASUS und Microsoft diese Problematik recht gut in den Griff bekommen. Es kann aber sinnvoll sein, sich darüber bewusst zu sein, dass wenn es zu Probleme kommt, dies meist an Windows liegt und nicht am Gerät.
ASUS liefert ihre Treiber über das Tool MyASUS und die Armory Crate aus – dies sollte immer die Primäre Bezugsquelle für Updates sein.
SD-Karten und SD-Kartenleser
Das ASUS ROG Ally stößt die heiße Luft der Lüfter über die Oberseite aus. Der Kanal mit der Heißen Luft führt allerdings genau neben und teilweise über dem SD-Kartenleser entlang. Dies führt dazu, dass der Kartenleser und/oder die Eingelegte Karte, im wahrsten Sinne des Wortes gegrillt wird und danach nicht mehr funktioniert. Grade wenn man mit einer teuren schnellen SD Karte seinen Speicher erweitern will ist das äußerst ärgerlich – ganz abgesehen davon, dass möglicherweise nie wieder eine SD-Karte gelesen werden kann.
ASUS tauscht die Kartenleser bzw. das Gerät beim Auftreten dieses Problems relativ unkompliziert aus. Wartezeit bei der RMA ist erfahrungsgemäß etwa 3-4 Wochen.
Ich habe bei meinem ROG Ally habe ich die Lüfterkurven angepasst und ein Custom-Powerprofil (18W) angelegt, sodass es garnicht erst so heiß wird. Außerdem habe ich den Kartenleser innen mit Hitzeschutz-Klebeband überklebt, sodass etwas Wärme reflektiert wird. Bisher funktioniert mein SD-Kartenleser einwandfrei.
Analogsticks
Im ROG Ally wurden klassische Analogsticks eingesetzt. Diese sind gegenüber Hall-Sticks etwas unpräziser und störanfälliger. Findige Modder haben einen solchen Umbau bereits vorgenommen. Hier stellt sich jedoch kein Nachteil gegenüber dem Steamdeck ein – das Steamdeck setzt die gleichen Sticks ein.
![](https://techtechphil.de/wp-content/uploads/2023/10/ASUS-ROG-ALLY-2_.jpg)
Schnelle Optimierungen für das Ally
900P Mod
Spiele wie Cyperpunk und Starfield laufen ohne Probleme. Wer mehr FPS, oder höhere Details will hat einige Möglichkeiten. Neben dem Einsatz von FSR, welches mittels den AI-Einheiten der API die Bilder auf niedriger Auflösung rendert und dann hochskaliert, kann man natürlich auch einfach die Auflösung von 1080P auf 720P runterregeln.
720P zu 1080P ist ein deutlicher Visueller Unterschied. Deshalb haben einige Bastler eine 900P Mod entwickelt. Der visuelle Unterschied zu 1080P ist marginal, jedoch hat das Ally deutlich weniger Pixel zu rendern. Ein echter Performance-Boost.
Standardmäßig kann man nur zwischen 720P und 1080P Auflösung wählen. Mittels einer Änderung in der Registry des ROG Ally schaltet man die Auflösung 1600×900 (also 900P) frei.
Der Download ist hier möglich: https://github.com/AllyPal/Rog-Ally-Custom-Resolutions/releases
Lade dir über Download die .reg Datei herunter, installiere sie mit Doppelklick und starte das Ally anschließend neu. Nun kannst du die 900P Auflösung einsetzen.
![Madden 24 mit 900p Auflösung auf dem ROG Ally](https://techtechphil.de/wp-content/uploads/2023/10/Madden-NFL-24-900p-1024x576.jpg)
Energieprofil 18W
In der Armory Crate lassen sich benutzerdefinierte Energieprofile einstellen. Standardmäßig sind 10W, 15W und 25/30W möglich. Der Sweetspot zwischen Akkuverbrauch und Leistung liegt bei etwa 18W. Du kannst in der Armory-Crate ein neues Profil erstellen und stellst alle Werte auf 18W ein. Anschließend kannst du unten die Lüfterkurven konfigurieren.
![](https://techtechphil.de/wp-content/uploads/2023/10/asus-ally-sweetspot-is-18w-it-steamsrolls-the-deck-at-those-v0-nwa4zbycgr8b1.png.webp)
Fazit
Wer hin und wieder kleine Indie-Titel oder alte Spiele spielen möchte der ist mit dem Steamdeck gut bedient. Der Preis ist deutlich geringer und die Kompatibilität ist phantastisch. Im Sale gibt es das Steamdeck bereits ab 380€, welches man mit einer 512GB SSD für ca. 70€ erweitern kann.
Das ASUS ROG Ally startet bei 599€ mit dem Z1 und 699€ für den Z1 Extreme. Vor dem normalen Z1 rate ich strikt ab. Dieser ist nicht ansatzweise so leistungsfähig wie der Extreme. Die 100€ Aufpreis sind jeden Cent wert. Das ROG Ally eignet sich hervorragend auch für aktuelle AAA-Titel und ist sicherlich die etwas zukunftssicherere Wahl durch die etwas stärkere Ausstattung.
Das ROG Ally lässt sich selbstverständlich auch vom Speicherplatz erweitern – entweder per SD Karte oder Austausch der SSD. Ich habe meine 512GB SSD gegen eine 2TB SSD getauscht und ich habe nun genug Platz. Dank Standard-Schrauben und Cloud-Recovery ist der Umbau sehr einfach. HINWEIS: Man benötigt eine M.2 2230. Eine Normale 2280 passt ohne Modifikation am Gehäuse nicht.
Ich habe diese SSD von ALZA: https://www.alza.de/micron-2400-2tb-d7760972.htm?utm_source=www.mydealz.de&utm_campaign=idealo#alternativy
![](https://techtechphil.de/wp-content/uploads/2023/10/CRm2400a5.jpg-1024x739.webp)
Danke fürs Lesen und ich hoffe ich konnte mit dem Betrag ein paar Fragen beantworten.
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